CHRONIK
Advent 1954 Einweihung der Martin-Luther-Kirche Iserbrook
01.11.1954 Einstellung des ersten Kantors der Gemeinde, Herrn Udo Sternberg, Beginn
der kirchenmusikalischen Arbeit, Aufbau der Chorarbeit
1958 - 1970 Kantor und Organist Klaus Vetter
Auszug aus der Festschrift zum 25. Kirchweih-Jubiläum 1979:
"Ende 1958 übernahm Herr Klaus Vetter aus Dithmarschen kommend das Kantoren- und
Organistenamt. Es gelang ihm in kurzer Zeit, aus einem kleinen Chor eine Klangkörper
zu schaffen, der bald über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt wurde. Vetter verstand
es, viele junge Menschen für die Kirchenmusik zu begeistern, wobei er von seiner
Frau Ada sehr unterstützt wurde, zumal auch sie einige Jahre den Kinderchor leitete.
Darüber hinaus bot Frau Vetter jederzeit Künstlern und Sängern ein offenes und gastliches
Haus. Alles dies trug dazu bei, den Chor an die großen Meister der Kirchenmusik heranzuführen.
Von Mozart (Krönungsmesse, Requiem), Schütz, Bach (Johannes- und Matthäuspassion,
Weihnachtsoratorium), Händel (Messias), Bruckner (Missa solemnis und eine Messe)
bis zu den Modernen wie Britten (Te Deum), Hindemith (apparabit repentina dies) und
Fortner (eine deutsche Liedmesse).
Manche Gottesdienste wurden als Kantatengottesdienst nach der Form und mit einer
Bachkantate gehalten.
Besonders erwähnt werden sollen die Konzertreisen, die Vetter mit seiner Kantorei
weit über Deutschland's Grenzen hinaus ins Ausland unternahm, die erste Reise bereits
1961 nach Schweden. Es folgten dann in Abständen Reisen nach Dänemark, Holland und
Norwegen."
Ganz besonders bedauert wurde es, als Herr Vetter die Gemeinde mit dem 31.12.1969
verliess, um die Kantorenstelle an der Osterkirche in Bramfeld zu übernehmen. Zur
gleichen Zeit wurde ihm eine Professorenstelle an der Hochschule für Musik in Hamburg
übertragen."
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1970-1976 Nach kurzer Vakanzzeit wurde Frau Brigitte Webel, später verheiratete Schwedler,
Nachfolgerin von Herrn Vetter. Aus der Festschrift 1979:" Nach dem Weggang von Vetter
war der Chor ziemlich auseinander gefallen. Fräulein Webel verstand es, ihn unter
Zuziehung von jungen Menschen aus dem Jugendchor neu aufzubauen. Als Chorleiterin
betätigte sie sich eher auf kammermusikalischem Gebiet. Das Kammerkonzert von den
alten Meistern bis zu den Romantikern galt ihrer besonderen Pflege. Auf der Orgelbank
war sie zuhause. Nach der Heirat mit Herrn Pastor Schwedler, der eine Pfarrstelle
in Süderhastedt übernommen hatte, musste sie leider ihre liebgewordene kirchenmusikalische
Tätigkeit am 31.12.1976 beenden, um ihrem Mann als Pfarrfrau zu Seite zu stehen.
Nach dem Weggang von Frau Schwedler hielt das Chormitglied Paul Gülck den Chor zusammen
und übte auch mit ihm, sodass besonders zu hohen Festen die Gemeindemitglieder mit
geistlicher Musik erfreut werden konnten."
1977-1982 Zum 1.10.1977 wurde Hans-Ulrich Nerger in die frei gewordenen Kirchenmusikerstelle
berufen. Herr Nerger hatte in Iserbrook seine Jugendzeit als Sohn des hier tätigen
Pastors Heinz Nerger verbracht. Die Chorarbeit nahm wieder Aufschwung. Bereits am
2.4.1978 wurde unter seiner Leitung die Osterkantate (Dialog zur Auferstehung) von
Felicitas Kukuck uraufgeführt. Diese Aufführung wurde vom 3. Fernsehprogramm aufgenommen
und am 20.4.1979 gesendet. Im Mai 1979 folgte die Krönungsmesse von Mozart. Zum 25jährigen
Kirchweihjubiläum wurde am 1. Advent 1979 das Weihnachtsoratorium von Joh. Seb. Bach
aufgeführt.
Weitere Werke: Johannespassion/Bach, Gospel/Musicals. Die Kinderchorarbeit unter
Leitung von Petra Schrank nahm eine große Entwicklung. Freizeiten von Kantorei und
Kinderchor sind den Teilnehmern noch heute in bleibender Erinnerung! – Fotos!
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1983–1992 nach einer mehrmonatigen Übergangszeit (in der das Chormitglied Paul Gülck
dem Chor beim "Überleben" half!) konnten wir als Nachfolgerin von Uli Nerger die
Kirchenmusikerin Bettina Hevendehl als neue Leiterin begrüßen. Der Chor war bis auf
einen harten Kern sehr geschrumpft, große Aufbau- und Werbearbeit war nötig, was
anfangs mit nur mäßigem Erfolg gelang, dann aber stetigen nachhaltigen Zuwachs brachte.
Die Kantorei wuchs, Kinder-, Jugend- und Kammerchor wurden nach und nach gegründet,
der Bläserchor neu installiert und vergrößert. Aufgeführte Werke u.a.: Messen, Kantaten
und Motetten von Schubert, Mozart, Mendelssohn-Bartholdy, Rheinberger, Heinrich von
Herzogenberg, Vierne; Weihnachtsoratorium von Saint-Saens, Messe Breve von Charles
Gounod,; Messias, 1. Teil, von Händel, Oratorium "Die Geburt Christi" von Heinrich
von Herzogenberg; Literatur der Bach-Familie: u.a. von Johann Michael Bach, Johann
Christian Bach, von Orlando di Lasso, Thomas Morley, William Byrd, Pachelbel, Melchior
Frank. Die Tradition des alljährlichen Sommersingens nahm ihren Anfang; in der Adventszeit
gehörte das Krankenhaus- und Altenheimsingen zur schönen Aufgabe des Chores. Zur
"Nacht der Chöre" im Kirchenkreis Blankenese war die Iserbrooker Kantorei regelmäßig
dabei. Gemeinsam mit der Kantorei der Simeongemeinde in Osdorf, deren Leitung Bettina
Hevendehls Lebenspartner Matthias Hartmann hatte, wurden auch größere Werke gemeinsam
aufgeführt.
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1993 - Die Familie Hevendehl/Hartmann wurde mit Elias komplettiert. 1993 verließ
uns die kleine Familie leider, um sich in Soltau niederzulassen. Für einige Aufführungen
nahmen die Iserbrooker Sängerinnen und Sänger auch Autobahnfahrten in Kauf, um an
der neuen Wirkungsstätte von Bettina und Matthias mitzusingen!
Die recht lange Übergangszeit bis zur Nachbesetzung der Kirchenmusikerstelle wurde
dank der Betreuung durch die Kantorin der Bugenhagen-Gemeinde Ellen Schletzer überbrückt.
Gemeinsam mit der Bugenhagener Kantorei führte die Iserbrooker Kantorei am 20.11.1993
Michael Haydns "Requiem" auf.
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1994 - 1995 Susanne Paulsen - Am 1.1.1994 trat Susanne Paulsen ihren Dienst an.
Die Kantorei konnte unter ihrer Leitung die gleichermaßen abwechslungsreiche und
anspruchsvolle Chorarbeit fortsetzen. Am 4.12.1994 führte die Kantorei aus Anlass
des 40jährigen Kirchenjubiläums die Krönungsmesse von Mozart auf. Ein weiteres Highlight
war die gemeinsame Teilnahme am Kirchentag in Hamburg (14.-18.6.1995). Die Reihe
des Sommersingens wurde fortgesetzt. Aus persönlichen Gründen verließ uns Susanne
leider schon im September 1995, um in Holland ihren Schwerpunkt Orgel- und Cembalospiel
mit einem weiteren Studium zu vertiefen.
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1995 - 2010 Michael Matthiass - Am 1.10.1995 trat der Kirchenmusiker Michael Matthiass
seinen Dienst – auf einer aus Einsparungsgründen leider reduzierten 70%-Stelle –
an. Seinen "Einstand" gab er gleich beim Adventskonzert am 17.12.1995 mit einem Programm
von Brahms, Praetorius und Schütz. Die Anzahl der Kantoreimitglieder hat sich unter
seiner Leitung von seinerzeit ca. 25 Mitgliedern auf über 50 Mitglieder verdoppelt.
Regelmäßig wurden Chorfreizeiten/-wochenenden veranstaltet, z.T. auch in Begleitung
einer Stimmbildnerin. In Abständen von ca. 1 bis 1 ½ Jahren wurden neben dem regelmäßigen
Singen im Gottesdienst, dem Sommer- und Adventssingen und der musikalischen Gestaltung
der Weihnachtsgottesdienste größere Werke zur Aufführung gebracht - siehe unter Repertoire
- Nach fast 15 Jahren in Iserbrook hat Michael Matthiass die Leitung der Kantorei
aus beruflichen Gründen abgegeben.
Beim musikalischen Gottesdienst am Karfreitag, 2.4.2010, verabschiedete er sich mit
einem grossartigen Konzert (Werke von Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Fiebig und Mauersberger).
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2010 - 2013 Almut Stümke - Am 01.05.2010 trat die Kirchenmusikerin Almut Stümke
die Nachfolge von Michael Matthiass an. Unter ihrer Leitung wurden mehrere Gottesdienste,
u.a. Sonntag Kantate, das Sommerfest der Kirchengemeinde, das traditionelle Adventssingen
am 2. Advent und die Christvesper am Heiligabend durch die Kantorei mitgestaltet.
Am Sonntag Lätare, 03.04.2011 erklang nach 12 Jahren wieder, diesmal unter der Leitung
von Almut Stümke das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart in der sehr gut besuchten
Martin-Luther-Kirche.
Während der Elternzeit von Almut Stümke ab Mai 2011 übernahm die Kirchenmusikerin
Laura Jörres die Chorleitung und überbrückte mit Elan und viel Einfühlungsvermögen
die Beurlaubungszeit von Frau Stümke. Seit Januar 2012 leitete Almut Stümke wieder
die Kantorei. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt wurde als Beitrag der Kantorei
Sülldorf-Iserbrook zum Jahr der Kirchenmusik mit dem Schwerpunkt „Messe“ die Aufführung
des Chor- Und Orchesterkonzerts am 28.10.2012. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger
Konservatorium wurden Werke von Bach (Lutherische Messe F-Dur), Vivaldi (Gloria RV
589) und Rutter (Te Deum) zu Gehör gebracht.
Almut Stümke musste wegen einer festen Anstellung bei der Schwedischen Kirche in
Hamburg zum 30.09.2013 leider die Leitung der Kantorei Sülldorf-Iserbrook abgeben.
Zum Abschied erklangen im Gottesdienst am 22.09.2013 u. a. aus der Messe von William
Byrd das Gloria, ausserdem die Motette "Meine Seel ist stille" von Moritz Hauptmann
und ein irischer Segen "Irish Blessing" (Trad.).
2013 - 2019 Maria Jürgensen - Ab 01.10.2013 leitete die Kirchenmusikerin Maria Jürgensen
die Kantorei. Unter ihrer Leitung wurde die Konzertreihe fortgesetzt. Mit ihr kommen
unter anderem zur Aufführung:
Werke von Telemann (Nun komm der Heiden Heiland, Die
Hirten bei der Krippe zu Bethlehem), Schütz, Buxtehude, J. S. Bach, Melchior Franck,
Max Reger, Antonin Dvorak, Mendelssohn Bartholdy (Verleih uns Frieden, Hör mein Bitten),
Fauré (Requiem), Mozart (Krönungsmesse) und vieles mehr. (siehe auch unter Repertoire).
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Seit 2019 Wiebke Veth - Seit 13.08.2019 leitet die Kirchenmusikerin Wiebke Veth
die Kantorei. Unter ihrer Leitung wird die Konzertreihe fortgesetzt. Regelmässig
kommen kleinere Werke im Rahmen der musikalischen Abendgottesdienste und in verschiedenen
Feiertagsgottesdiensten zur Aufführung.
(
Chronik wird kontinuierlich fortgesetzt. (Stand: 03.05.2021)
© Autorin: Gisela Pauer
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